24. Februar 2015
Berechnungsgrundlage für die Gewichtsklassifikation ist der Körpermassenindex, der sog. Body Mass Index (BMI).
Neben dem Ausmaß des Übergewichts, welches über den BMI erfasst wird, bestimmt das Fettverteilungsmuster das metabolische und kardiovaskuläre Gesundheitsrisiko. Ein einfaches Maß zur Beurteilung des viszeralen Fettdepots ist die Messung des Taillenumfangs (Lean et al., 1995). Bei einem Taillenumfang ≥ 88 cm bei Frauen bzw. ≥ 102 cm bei Männern liegt eine abdominale Adipositas vor (WHO, 2000; EASO, 2002). Bei Personen mit BMI ≥ 25 kg/m² sollte stets der Taillenumfang gemessen werden.
Welche Therapien sind möglich?
Neben herkömmlichen Methoden wie gesunde Ernährung, Diät und Sport ist die bisher effektivste Therapie ein chirurgischer Eingriff. Zwei Punkte sind allerdings zu beachten:
Hier werden zwei Operationsmethoden vorgestellt:
1. Die Implantation eines Magenbandes und die Schlauchmagenbildung. Das Magenband engt den Mageneingang eint und reduziert dadurch die Nahrungsaufnahme (Restriktion).
Vorteile des Magenbands („Banding“):
2. Die Schlauchmagenbildung (Sleeve-Gastrektromie) bewirkt zum einen, dass das Magenfüllungsvolumen verkleinert wird. Dadurch erfolgt eine deutliche Restriktion der Nahrungsaufnahme. Außerdem wird durch die Resektion des Magenfundus die Sekretion des Hungerhormons Ghrelin drastisch gesenkt.
Vorteile der Schlauchmagenbildung:
Nachteil:
Die Operation kann nicht wieder rückgängig gemacht werden (der Magenteil ist entfernt). Ein Gesamtkonzept zur ganzheitlichen Mitbetreuung (Nahrungsgewohnheiten, Psychologie) wird angeboten.
Autor:
Dr. med. Matthias C. Raggi, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, AGAPLESION BETHESDA KRANKENHAUS STUTTGART