„Demenzatlas Hessen“ bietet online Orientierung über Unterstützungsangebote

28. November 2017

Wenn das Erinnerungsvermögen nachlässt, ist die Verunsicherung groß. Neben medizinischen Fragen steht auch die Bewältigung des Alltags an. Betroffenen und ihren Angehörigen bietet eine neue Online-Datenbank für Hessen übersichtliche Orientierung über wohnortnahe Unterstützungsangebote.

„In Hessen sind derzeit über 100.000 Männer und Frauen an einer Form von Demenz erkrankt. Betroffen sind auch ihre Partner und Familien, die für sie sorgen. Mit dem Demenzatlas Hessen möchten wir hessenweit Transparenz über bestehende Versorgungsstrukturen für Demenzerkrankte und ihre Angehörigen herstellen. Darüber hinaus werden in einzelnen Regionen Möglichkeiten einer wirksamen Vernetzung zur Verbesserung der Versorgungssituation erprobt“, betonte der Hessische Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner, in Wiesbaden.

Das vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration sowie von den Pflegekassen finanzierte Modellprojekt Demenzatlas Hessen hat aktuell landesweit etwa 1.000 Angebote zusammengetragen. Hier finden Betroffene und Angehörige Hilfen und erste Antworten auf ihre drängenden Fragen: Ist das nachlassende Gedächtnis der Beginn einer Demenz? Wie lange werde ich noch allein zurechtkommen? Werde ich meinen Partner zu Hause pflegen können? Kann ich gleichzeitig für meine Eltern sorgen und arbeiten gehen?

Die Datenbank wird weiter ergänzt und ausgebaut, Anbieter können ihr Unterstützungsangebot hier registrieren. Außerdem sollen in einzelnen Regionen Möglichkeiten einer wirksamen Vernetzung zur Verbesserung der Versorgungssituation erprobt werden.

Zum Auftakt des Online-Angebots am 28. November 2017 luden die Projektpartner das Hessische Ministerium für Soziales und Integration, der Hessische Städtetag und der Hessische Landkreistag und die Pflegekassen gemeinsam mit den Projektträgern PRO INKLUSIO gGmbH und Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. zu einer Fachtagung beim Landessportbund in Frankfurt am Main ein.

Der Demenzatlas Hessen wird seit dem 01.04.2016 bis zum 31.03.2021 als Modellprojekt vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration sowie von den Pflegekassen nach §45 c SGB XI gefördert. Durchgeführt wird das Projekt von PRO INKLUSIO – Gemeinnützige Gesellschaft für soziale und berufliche Teilhabe mbH; die wissenschaftliche Begleitung übernimmt die Forschungsstelle des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft e.V. Weitere Infos unter www.demenzatlas-hessen.de.