Deutschlandpremiere: Neues Verfahren bei Vorhofflimmern

30. März 2021

Frankfurt am Main, den 30. März 2021 – Priv.-Doz. Dr. med. Julian Chun und Priv.-Doz. Dr. med. Boris Schmidt vom Cardioangiologischen Centrum Bethanien (CCB) am Agaplesion Markus Krankenhaus haben zum ersten Mal in Deutschland die Elektroporation zur Behandlung von Vorhofflimmern erfolgreich eingesetzt. Diese neue Methode stellt eine innovative Alternative zu den bislang bekannten Ablationsverfahren dar.

„Das neue Verfahren der Elektroporation bietet die Chance, Ablationen noch sicherer zu gestalten und sie zugleich zu beschleunigen. Daher freuen wir uns sehr, diese Methode als bundesweit erste Einrichtung für alle Patienten mit anfallsartigem oder anhaltendem Vorhofflimmern anbieten zu können“, sagt Priv.-Doz. Dr. Chun.

Vorhofflimmern ist die häufigste Form von Herzrhythmusstörungen. Ursache dafür sind elektrische Impulse, die sich meist im Gewebe des linken Vorhofs bilden. Ziel einer invasiven Behandlung ist es daher, dieses Gewebe dauerhaft von den Lungenvenen abzutrennen. Dadurch können die störenden Impulse nicht mehr weitergeleitet werden und der Herzschlag normalisiert sich wieder.

Bislang setzten die Kardiologen zur Isolation der Lungenvene in erster Linie auf sogenannte thermische Verfahren. Diese schalten das Vorhofflimmern mit Wärme (Hochfrequenzstromablation) oder Kälte (Kryoabalation) aus. Das neue Verfahren der Elektroporation hingegen ist eine nicht-thermische Verödungsmethode, die auch als Pulsed Field Ablation (PFA) bezeichnet wird. Dabei werden durch kurze, pulsierende Stromstöße gezielt nur jene Herzzellen angesteuert, die für die Störimpulse verantwortlich sind. Das umliegende Nervengewebe wird geschont. Für die neue Prozedur wird zudem deutlich weniger Zeit benötigt, sodass auch die Belastung der Patienten geringer ist.

„Es handelt sich hierbei um eine der vielversprechendsten Neuentwicklungen der letzten zehn Jahre auf dem Gebiet der Katheterablation. Neben der Selektivität für Herzgewebe und somit Schonung sämtlicher umliegender Gewebe, wird diese Energie auch bei anderen Herzrhythmusstörungen – zum Beispiel in der Herzkammer – zu besseren Heilungschancen beitragen“, sagt Priv.-Doz. Dr. Schmidt.

Die elektrophysiologische Abteilung des CCB gehört zu den erfahrensten Zentren für Ablationsverfahren in Deutschland und verfolgt alle technologischen Weiterentwicklungen sehr genau. Die Experten des CCB nehmen an zahlreichen Studien teil und können den Patienten so eine Therapie am Puls der Zeit anbieten.
 

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Priv.-Doz. Dr. med. Julian Chun (links) und Priv.-Doz. Dr. med. Boris Schmidt setzten das neue Katheterverfahren der Elektroporation bundesweit zum ersten Mal erfolgreich ein (© AGAPLESION FRANKFURTER DIAKONIE KLINIKEN).