Ein Coach für ausländische Pflegekräfte – AKH etabliert Integrationskoordinator

22. Dezember 2021

Hagen, 22. Dezember 2021 – Es ist kein Geheimnis: Deutschlandweit übersteigt der Bedarf an Pflegekräften deutlich die Zahl derjenigen, die hier als solche tätig sind und ausgebildet werden. Da gilt es als Gesundheitsinstitution verschiedene neue, oft aber einfach auch andere Wege zu gehen. Vor diesem Hintergrund hat das Agaplesion Allgemeine Krankenhaus Hagen eine eigene Stelle für Integrationskoordination geschaffen, die internationalen Pflegekräften hilft, hier zu arbeiten, Fuß zu fassen und nicht zuletzt die bürokratischen Hürden der Anerkennung ausländischer Pflegeabschlüsse zu meistern. „Es ist eine Win-Win-Situation: Wir sorgen mit einem professionellen, aber auch individuell abgestimmten Programm dafür, dass der Abschluss der oft sehr gut qualifizierten internationalen Pflegekräfte hier anerkannt wird, sodass sie als examinierte Pflegekraft unser Team unterstützen können“, beschreibt Robin Keller, Integrationskoordinator des AKH, das Konzept.

Neben Menschen, die sich entscheiden, ihre Heimat zu verlassen, kann das AKH so auch denjenigen, die schon lange in Deutschland leben und im Ausland eine Ausbildung in einem Gesundheitsberuf absolviert haben, eine Perspektive bieten. Internationale Pflegekräfte scheuen oft die bürokratischen Hürden, die für eine Anerkennung des Abschlusses in Deutschland gemeistert werden müssen. Hier setzt das Integrationsprogramm des AKH an, in dem genau diese Hürden mit professioneller Unterstützung und dadurch leichter bewältigt werden können. „Die Entscheidung, seine Heimat zu verlassen und in Deutschland einen auch beruflichen Neustart zu wagen, erfordert viel Mut. Davor haben wir Hochachtung und wollen bei so einem großen Schritt unterstützen“, betont auch Pflegedirektorin Anna Dittrich, die das Projekt mit initiiert hat.

 

Eine, die gerade dabei ist, sich durch die typisch deutschen behördlichen Vorgaben zu arbeiten, ist Kristina Radmanovic. Seit zweieinhalb Jahren ist die 34-Jährige nun in Deutschland, blickt aber schon auf zehn Jahre Berufserfahrung als Krankenschwester im HNO-Bereich in ihrer Heimat Serbien zurück. Die „Aussicht auf ein besseres Leben“ habe sie nach Deutschland gezogen, erzählt sie, wohl wissend, dass es hier nicht leicht ist, seine Abschlüsse anerkannt zu bekommen. Nach zwei Jahren im Pflegeheim als Helferin hörte sie dann von dem Angebot des AKH, und schnell stand fest, dass sie Teil des AKH-Teams werden darf. „Hier in Deutschland gibt es viel Verantwortung und Regeln, aber die Unterstützung ist toll und hilft sehr“, betont die erfahrene Krankenschwester mit Blick auf die Unterschiede der alten und neuen beruflichen Heimat.

 

Kristina Radmanovic absolviert mit der sogenannten Kenntnisprüfung eine von zwei Arten der Anerkennung, die das Hagener Krankenhaus anbietet. Diese setzt sich aus einem drei Monate andauernden B2-Sprachkurs und einem sieben- bis zehnmonatigen Vorbereitungskurs inklusive paralleler Mitarbeit auf einer Station zusammen – in der Regel, denn Kristina Radmanovic beispielsweise spricht bereits so gut Deutsch, dass ihr bescheinigt wurde, auf den Sprachkurs verzichten zu können. Die zweite Möglichkeit, die Anpassungsmaßnahme, überprüft die Ausbildung auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede hin, die es dann in praktischen Einsätzen aufzuholen gilt. Beide Varianten der Anerkennung schließen mit Abschlussprüfungen ab, die deutschen Examensprüfungen gleichen.

 

Auch Belen Figueredo befindet sich gerade in der Vorbereitung auf die Kenntnisprüfung. Die gebürtige Kolumbianerin, die mit einem Costa Ricaner verheiratet ist und auch zuletzt in dem zentralamerikanischen Land gelebt hat, ist erst seit Juni dieses Jahres in Hagen. Die Stadt hat es ihr schon angetan: „Es ist ein schöner Ort“, findet die Neu-Hagenerin, die auch die gute Arbeitsatmosphäre hier schätzt. Dies sei in Costa Rica, aber auch in Kolumbien, wo Belen Figueredo bereits als Krankenschwester gearbeitet hat, nicht so gewesen. Dort habe sie sogar in der Coronapandemie selbst für Materialien wie Masken und Desinfektionsmittel sorgen müssen und auch „die Handschuhe nach jedem Patienten zu wechseln, ist dort nicht üblich. Ich finde es gut, dass das hier ganz anders ist.“ Mittlerweile sind auch ihr Mann und ihre beiden kleinen Kinder nach Hagen gezogen. „Ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, hier mit meiner Familie zu leben und zu arbeiten“, so die Neu-Hagenerin weiter, welcher der liebevolle, aber trotzdem professionelle Umgang mit den Patientinnen und Patienten sehr am Herzen liegt.

 

Viel zu tun also für Integrationskoordinator Robin Keller, der zuständig ist für die Koordination der Praxiseinsätze, aber auch Hilfestellung bei Behördengängen, der Eröffnung eines Bankkontos oder eben auch dem Nachzug von Familienangehörigen leistet. Die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger hat der 30-Jährige selbst am AKH absolviert und ist seitdem als Gesundheits- und Krankenpfleger, Praxisanleiter und Dozent an der angegliederten Agaplesion Berufsfachschule tätig.

 

Schon vor der eigentlichen Phase der Anerkennung kommt viel auf die neuen Kolleg:innen in der Pflege zu. Robin Keller sieht sich hier als Coach und unterstützt bei den kleinen wie großen Hürden des Alltags. „Es gibt zahlreiche Menschen, denen wir auf diese Weise in ihren ursprünglichen Job zurückhelfen können“, ist sich Robin Keller sicher. Und: „Die Motivation und Einsatzbereitschaft der internationalen Pflegekräfte ist stets sehr hoch. Die vielfältigen kulturellen Hintergründe bringen frischen Wind in das Haus“, findet Keller.

 

Informationskasten:

Kontakt

Sie haben Interesse an der Anerkennung Ihres ausländischen Pflegeabschlusses oder kennen jemanden mit Interesse daran? Dann melden Sie sich gerne bei:

Robin Keller

Praxisanleiter &  Integrationskoordinator

T: (02331) 201-2582

E: robin.keller@agaplesion.de

 

Weitere Informationen über das AGAPLESION ALLGEMEINE KRANKENHAUS HAGEN finden Sie im Internet unter: www.akh-hagen.de

 

 

Das AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN ist mit 486 Betten das größte Krankenhaus an einem Standort in Hagen und bietet seinen Patient:innen mit 18 Fachabteilungen und Schwerpunkten sowie diversen Kompetenzzentren die größte Disziplinenvielfalt unter einem Dach. Diese Größe und Leistungsfähigkeit setzen unsere Mitarbeiter Tag für Tag in eine dem Patienten zugewandte Fürsorge und Menschlichkeit um. Im Rahmen des Versorgungsauftrages werden bei uns jährlich rund 22.000 Patient:innen stationär behandelt.

 

Das AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN ist als akademisches Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität Bochum anerkannt. Mit unserer Berufsfachschule bieten wir jungen Menschen darüber hinaus die Möglichkeit einer modernen Ausbildung im pflegerischen Bereich.

 

Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde 2002 in Frankfurt am Main von christlichen Unternehmen gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wettbewerbssituation zu stärken.

 

Zu AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter
23 Krankenhausstandorte mit über 6.340 Betten, 41 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit über 3.550 Pflegeplätzen, drei Hospize, 37 Medizinische Versorgungszentren,
neun Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Darüber hinaus bildet AGAPLESION an 15 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus. Mehr als 22.000 Mitarbeiter:innen sorgen für eine patient:innenorientierte Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden über eine Million Patient:innen versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive der Beteiligungen betragen über 1,6 Milliarden Euro. Die alleinigen Aktionäre der AGAPLESION gAG sind verschiedene traditionsreiche Diakoniewerke und Kirchen. Auch durch diese Aktionäre ist die AGAPLESION gAG fest in der Diakonie verwurzelt und setzt das Wohl ihrer Patient:innen, Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen als Maßstab für ihr Handeln.

 

Pressekontakt

AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN gemeinnützige GmbH

Grünstr. 35, 58095 Hagen

Maren Esser, Leitung Unternehmenskommunikation

T (02331) 201 – 2066, F (02331) 201 - 1002

presse.akh@agaplesion.de, www.akh-hagen.de

Foto mit Integrationskoordinator und zwei Pflegekräften

Integrationskoordinator Robin Keller (li.) begleitet aktuell sich mit Kristina Radmanovic (mi.) und Belen Figueredo (re.) durch die Anerkennungsvorbereitungen.