Eine verlässliche und zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung in Schaumburg – wirtschaftliche Herausforderungen für das AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG

05. Mai 2022

Obernkirchen, 5. Mai 2022 – Ebenso wie andere Krankenhäuser in Deutschland spürt auch das AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG die wirtschaftlichen Auswirkungen, die die Corona-Pandemie mit sich bringt. Die Pandemie hat das Klinikum besonders gefordert, so mussten zeitweise z. B. nicht dringend medizinisch notwendige Eingriffe zurückgestellt werden. Nachdem im Jahr 2020 noch ein weiterer Schritt in Richtung der wirtschaftlichen Konsolidierung gelungen war, konnte das Klinikum im Jahr 2021 seine wirtschaftlichen Ziele nicht erreichen. „Wir wollen den Schaumburger:innen eine verlässliche und zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung garantieren – dafür ist das Klinikum Schaumburg mit seinen engagierten Mitarbeiter:innen einer unser wichtigsten Partner“, betont Landrat Jörg Farr.

Das AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG ist als Klinikneubau ein modernes Krankenhaus der Schwerpunktversorgung und bietet mit seinen mittlerweile 15 Fachabteilungen und diversen zertifizierten Kompetenzzentren ein breites medizinisches Angebot sowie eine umfassende und wohnortnahe Versorgung im ländlichen Raum. Wie in vielen Krankenhäusern in Deutschland ist jedoch auch im AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG die wirtschaftliche Situation herausfordernd. Nachdem in den Jahren 2018 bis 2020 zwar Defizite in der Anlaufphase anfielen, aber eine deutliche Verbesserung der wirtschaftlichen Ergebnisse zu verzeichnen war, konnten die wirtschaftlichen Ziele im Jahr 2021 nicht erreicht werden.

„Die anhaltende Corona-Pandemie war und ist eine der größten Herausforderungen, die das deutsche Gesundheitssystem erlebt hat. Welche Auswirkungen die Pandemie auch in Bezug auf die Krankenhausfinanzierung mit sich bringt, sehen wir jetzt“, so Landrat Farr.

Im Rahmen der Gesellschafterversammlung vom 5. Mai 2022, die aus Vertreter:innen der AGAPLESION gAG (60 Prozent der Gesellschafteranteile), der Stiftung Krankenhaus Bethel (30 Prozent der Gesellschafteranteile) und dem Landkreis Schaumburg (10 Prozent der Gesellschafteranteile) besteht, wurde das vom Wirtschaftsprüfer testierte Ergebnis für das Berichtsjahr 2021 nun offiziell festgestellt. Der Jahresfehlbetrag für 2021 liegt nunmehr bei knapp 2,7 Millionen Euro.

„Im Jahr 2020 ist es uns gut gelungen, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie gering zu halten. Das Jahr 2021 hat uns dann jedoch, wie vielen anderen Krankenhäusern deutschlandweit, einen deutlichen Dämpfer in der wirtschaftlichen Entwicklung verpasst“, so Marko Ellerhoff, Geschäftsführer am AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG. Seine Kollegin Diana Fortmann ergänzt: „Unabhängig von den wirtschaftlichen Aspekten sind wir als Klinikum insgesamt betrachtet trotzdem gut durch die Pandemie gekommen. Wir konnten zu jeder Zeit die Versorgung der Schaumburger Bevölkerung sicherstellen und die Patient:innen-Versorgung im Jahr 2021 sogar noch ausweiten. Außerdem konnten wir im Pflegedienst einen weiteren Personalzuwachs erreichen.“

„Schaumburg hat mit dem Klinikneubau strukturell und organisatorisch betrachtet die besten Voraussetzungen für eine zukunftssichere Gesundheitsversorgung. Das untermauern die vielen positiven Entwicklungen, die die Geschäftsführung gemeinsam mit den Mitarbeiter:innen des Klinikums bereits erreicht haben. Durch die Corona-Pandemie ist die Krankenhausfinanzierung jedoch komplexer als je zuvor. Gerade Krankenhäuser, die sich in einer Wachstumsphase befinden, werden finanziell benachteiligt“, erklärt Jörg Marx, Vorstand der AGAPLESION gAG. Bernd Hellmann, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Schaumburger Klinikums ergänzt: „Alle Gesellschafter stehen fest hinter dem Schaumburger Klinikum. Mit Geschäftsführung und allen Mitarbeiter:innen sind wir uns als Gesellschafter der Verantwortung für die Menschen im Landkreis bewusst. Gemeinsam versuchen wir mit gebündelten Kräften das Krankenhaus weiter in eine positive Entwicklung als Schwerpunktversorger mit weiteren medizinischen Verbesserungen zu führen und so die strukturellen Benachteiligungen soweit als möglich zu kompensieren.“

Landrat Jörg Farr erläutert: „Dem Landkreis ist die wirtschaftliche Lage des Klinikums bewusst. Das Schaumburger Klinikum hat während der Corona-Pandemie die stationäre Patient:innenversorgung der Bevölkerung sichergestellt und sollte trotz der derzeitigen unausgewogenen Rahmenbedingungen der Krankenhausfinanzierung nicht weiter unter wirtschaftlichen Druck geraten. Wir beraten derzeit zwischen den Gesellschaftern und natürlich auch in den politischen Gremien, ob und ggf. wie eine finanzielle Unterstützung des Klinikums ausgestaltet werden kann. Alle Beteiligten sind sich dabei der Bedeutung dieses Hauses der Schwerpunktversorgung mit 437 Planbetten zur medizinischen Versorgung der Schaumburger Bevölkerung und als Arbeitgeber bewusst.“

v.l.n.r.: Jörg Farr (Landrat Landkreis Schaumburg), Marko Ellerhoff und Diana Fortmann (Geschäftsführung AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG gGmbH), Jörg Marx (Stellvertretender Vorstandsvorsitzender AGAPLESION gAG), Dr. Axel Rinne (Vorsitzender Stiftung Krankenhaus Bethel) und Bernd Hellmann (Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Schaumburger Klinikums).