02. März 2021
Die Mitra-Clips reparieren anstelle einer offenen Herzoperation die defekten Herzklappen durch einen Katheter, welchen die Hagener Experten durch die Leiste einführen. Dadurch ist die minimalinvasive Methode sehr schonend und sorgt dafür, „dass unsere Patient*innen schnell wieder auf die Beine kommen“, weiß Dr. Kara aus Erfahrung. Die Mitralklappe befindet sich zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer und verhindert den Rückfluss von Blut bei der Pumpbewegung des Herzens. Schließen aber krankheitsbedingt die beiden Segel der Klappe nicht korrekt, fließt das Blut zwischen Kammer und Vorhof hin und her. In der Folge muss das Herz viel mehr Kraft aufbringen als eigentlich notwendig, um das Blut durch den Körper zu pumpen und arbeitet völlig ineffektiv; die Patient*innen leiden unter anderem an starker Kurzatmigkeit, Wassereinlagerungen und dadurch bedingt an einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität. „Dies können wir mit dem vergleichsweise kleinen Eingriff aber schnell ändert“, so Dr. Kara weiter.
Bei dem Eingriff in Sedierung schieben die Hagener Herzspezialisten einen Katheter mit einer Klammer, die ihren Namen übrigens von der ähnlich aussehenden Bischofsmütze (Mitra) erhalten hat, über die Leistenvene an Ort und Stelle und heften damit die beiden undichten Segel zentral aneinander, sodass die Undichtigkeit gestoppt und eine annährend normale Klappenfunktion wieder hergestellt wird. Weil die Positionierung des Clips millimetergenau und räumlich korrekt erfolgen muss, wird das Einsetzen während des Eingriffs permanent mit einem 3D-Ultraschall über die Speiseröhre überwacht.
Allerdings: Bevor ein Mitra-Clip überhaupt eingesetzt werden kann, müssen umfangreiche Voruntersuchungen durchgeführt und vom sogenannten „Heart-Team“, bestehend aus interventionellen Kardiologen, einem Herzchirurgen, Kardio-Anästhesisten und einer speziell geschulten Ultraschall-Fachkraft die Eignung des Patienten festgestellt werden. „Es gibt zum Beispiel anatomische Begebenheiten, bei denen wir keinen Mitra-Clip einsetzen können“, erklärt Dr. Kara weiter. Zudem ist das Verfahren insbesondere für schwerstkranke Betroffene etabliert, für die eine Standardoperation ein zu großes Risiko darstellen würde. „Dennoch freuen wir uns, dass wir im vergangenen Jahr bereits rund 30 Patient*innen mit der Methode effektiv helfen konnten, die sonst eine größere Herzoperation mit allen Risiken hätten auf sich nehmen müssen. Und wir sind stolz, dass die Überprüfung durch die Krankenkassen unsere gute Arbeit durch ein unabhängiges Gremium bestätigt hat und freuen uns, diese Therapie auch in Zukunft weiter durchführen zu können“, resümiert Dr. Kara zum Quasi-Jubiläum.
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Das AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN ist mit 486 Betten das größte Krankenhaus an einem Standort in Hagen und bietet seinen Patienten mit 18 Fachabteilungen und Schwerpunkten sowie diversen Kompetenzzentren die größte Disziplinenvielfalt unter einem Dach. Diese Größe und Leistungsfähigkeit setzen unsere Mitarbeiter Tag für Tag in eine dem Patienten zugewandte Fürsorge und Menschlichkeit um. Im Rahmen des Versorgungsauftrages werden bei uns jährlich rund 22.000 Patienten stationär behandelt.
Das AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN ist als akademisches Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität Bochum anerkannt. Mit unserer Berufsfachschule bieten wir jungen Menschen darüber hinaus die Möglichkeit einer modernen Ausbildung im pflegerischen Bereich.
Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde 2002 in Frankfurt am Main von christlichen Unternehmen gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wettbewerbssituation zu stärken.
Zu AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 23 Krankenhausstandorte mit über 6.250 Betten, 40 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit über 3.500 Pflegeplätzen, vier Hospize, 34 Medizinische Versorgungszentren, 16 Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Darüber hinaus bildet AGAPLESION an 15 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus. Mehr als 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für eine patientenorientierte Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden über eine Million Patienten versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive der Beteiligungen betragen über 1,5 Milliarden Euro.
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