Gibt es Grenzen? – Risikoreduzierung geht uns alle an.

28. Dezember 2021

Darmstadt, 28. Dezember 2021 – Als christlicher Träger von Pflegeeinrichtungen in Südhessen und Worms trägt die HDV gemeinnützige GmbH eine große Verantwortung, die künftig noch weiter wachsen wird. Über 1.000 Bewohnerinnen und Bewohner nehmen tagtäglich die Pflege und Hilfe in neun vollstationären Einrichtungen und einer Tagespflege in Anspruch und verlassen sich dabei auf die Mitarbeiter:innen, gut durch die Corona-Pandemie zu kommen.

Seit März 2020 gilt es, Lebensgemeinschaften, Corona-Regeln und erschwerte Arbeitsbedingungen miteinander zu vereinbaren. Hinzukommt: die Bewohner:innen gehören einer Risikogruppe an und das Virus bringt große Ängste zum Vorschein. Daher hat der Schutz der Bewohner:innen von Beginn an höchste Priorität. Das stellt Personal, Bewohner:innen, Angehörige und andere Beteiligte vor große Herausforderungen, die bis heute gemeistert werden.

Die Bewohner:innen wohnen und leben in einer Gemeinschaftseinrichtung, verfügen aber auch über ihren eigenen privaten Bereich. Die Schutzmaßnahmen müssen je nach Bereich angemessen sein. Ein entsprechendes Gleichgewicht dort herzustellen ist besonders schwierig. Die Einhaltung der Freiheits- und Grundrechte jeder:jedes Einzelnen sind den HDV-Einrichtungen hierbei besonders wichtig und müssen gewahrt werden.

Nachdem im Herbst und Winter 2020 die Infektionsraten in Deutschland in die Höhe schnellten, fieberten alle Beteiligten der Zulassung der Impfstoffe entgegen. An Weihnachten 2020 fiel der Startschuss. Die Mitarbeitenden in den Einrichtungen zeigten enorme Einsatzbereitschaft und machten die Impfungen über Nacht möglich. Die Informationsübermittlung und Beratung aller Bewohner:innen und Angehörigen sowie der eigenen Belegschaft fand umgehend statt. Viel Bürokratie und Aufwand: Planung der Abläufe, Einholung der Einwilligungen, Koordination und Begleitung der Impftermine mit den Impfteams, Nachbereitung – alles zusätzlich zum ohnehin schon vollbepackten Pflegealltag. Auf der Tagesordnung stand und steht immer noch die Versorgung und Betreuung der Bewohner:innen, PoC-Schnelltestungen von Bewohner:innen, Mitarbeiter:innen und Besuchern und vieles mehr.

Der außerordentliche Mehraufwand wird bis heute gemeistert. Wie das geht? – Nur als Gemeinschaft. Die Mitarbeiter:innen ziehen an einem Strang und engagieren sich gewissenhaft in der Umsetzung der verordneten Maßnahmen, die oftmals über das durch Bundes- und Landesverordnung geforderte Maß hinausgehen. Das ist – vor allem nach 22 Monaten kräftezehrender Pandemiebewältigung – nicht selbstverständlich und es stellt sich die Frage: Gibt es hier Grenzen?

Bereits seit Dezember 2020 werden engmaschige Testungen aller Besucher:innen, Mitarbeiter:innen, Bewohner:innen durchgeführt und damit verbundene Dokumentations- und Nachweispflichten geführt. Die Mitarbeitendentestung erfolgt mittlerweile täglich vor jedem Dienstbeginn, das bedeutet, die Testzeiten vielerorts sind über den ganzen Tag verteilt, um alle Schichten abzudecken. Für die Testungen kann man zwar eine Erstattung über die Bundestestverordnung erhalten, dennoch bringen diese eine zusätzliche Belastung der dünnen Personaldecke bei ohnehin knappen Ressourcen mit sich. Im Falle eines positiven Testergebnisses muss zeitnah und konsequent gehandelt werden: sofortige Kontaktaufnahme mit dem Gesundheitsamt, erweiterte Schutzmaßnahmen, wie das Tragen persönlicher Schutzausrüstung mit Kittel und Visier. Betreuung von Bewohner:innen in Quarantäne, in Kenntnissetzen und Beraten der Angehörigen betroffener Bewohner:innen und vieles mehr.

Neben Hygienemaßnahmen, wie konsequentem Lüften oder häufiger Kontraktflächendesinfektion, kommt es auch auf die Infrastruktur an. Seit jeher wird großen Wert auf die Beschaffung und Bereitstellung von hochwertigem Schutzmaterial für Mitarbeiter:innen, im Bedarfsfall aber auch für Bewohner:innen und Besucher:innen, gelegt. Das Material können die Einrichtungen der HDV gemeinnützige GmbH über das AGAPLESION Logistikzentrum beziehen, in dem ausschließlich geprüftes und zertifiziertes Material eingekauft und weitergegeben wird.

Schnell war klar, mit den Impfungen zu Jahresbeginn 2021 ist es nicht getan. Fortlaufend werden Impfwillige dabei unterstützt, zeitnah und unkompliziert eine Impfung zu erhalten. Die Impfungen werden von Kooperationshausärzten, kommunalen Impfteams, aber auch selbst organisierten Impfteams aus Privatpraxen durchgeführt. Mit großem Erfolg. Erst kürzlich gab es in zwei Einrichtungen erneute Impfaktionen. Über 140 Personen, bestehend aus Bewohner:innen, Mitarbeiter:innen, Angehörigen sowie Externen, haben eine Injektion – unerheblich ob Erst- oder Booster-Impfung – erhalten. Ein wichtiger Schritt, das Risiko einer Covid-19-Infektion zu reduzieren.

Und nun kommt die einrichtungsbezogene Impfpflicht für Gesundheitseinrichtungen. Diese gilt ab dem 16. März dann auch für alle Häuser der HDV gemeinnützige GmbH – und weitere große Herausforderungen stehen bevor. Die Vorbereitungen laufen an.

Impfaktion im AGAPLESION HAUS JOHANNES Heppenheim zur Risikoreduzierung von Covid-19-Infektionen.