17. Januar 2022
So ist die jetzige Umstrukturierung zum einen dem Fachkräftemangel geschuldet, der es Kinderkliniken mittlerweile extrem schwer macht, ausreichend qualifiziertes Personal zu akquirieren. Nun werden alle Mitarbeiter:innen der Iserlohner Kinderklinik in die Hagener Pädiatrie übergehen, wo sie dringend erwartet werden und herzlich willkommen sind. Die Expertise geht so nicht verloren, sondern ist ganz in der Nähe in der Klinik einer höheren Versorgungsstufe weiterhin verlässlich für alle Patient:innen der Region verfügbar. „Wir wollen aus den Umständen eine Tugend machen und gemeinsam eine starke und zukunftsfeste Struktur für die Behandlung der jungen Patient:innen formen“, so Geschäftsführer Alex Hoppe weiter.
Diese Integration erfüllt zum anderen die zukünftig maßgeblichen Vorgaben des neuen Landeskrankenhausplanes NRW, der für die pädiatrische Versorgung sogar eine Entfernungsdauer von 40 Minuten für angemessen hält“, erklärt Alex Hoppe zu den knapp 25 Minuten Fahrtzeit auseinanderliegenden Standorten. An der Hagener Grünstraße befindet sich die überregional bekannte Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, die sich nun durch den Zusammenschluss spürbar vergrößert. Hier werden jährlich bereits rund 2500 junge Menschen im Alter zwischen 0 und 18 Jahren behandelt, denen nicht nur fast das gesamte Spektrum der Pädiatrie an einem Standort mit Schwerpunkten in der Intensivmedizin, Neonatologie, Neuropädiatrie, Endokrinologie/Diabetologie und Pulmologie, sondern auch eine pädiatrische Notfallversorgung mit eigener Kindernotfallambulanz zur Verfügung steht, die eng in die überregionale Notfallversorgung eingebunden ist. Darüber hinaus profitieren die jungen Patient:innen zukünftig vom „außerpädiatrischen“ Angebot des Hagener Schwerpunktversorgers, der mit beispielsweise einer Anästhesie, Bauchchirurgie, Unfallchirurgie und Kinderurologie oder auch Radiologie ein hohes Maß an interdisziplinärer Expertise garantiert und auch Diagnoseeinheiten wie etwa ein MRT direkt am Standort vorhält. „So bündeln wir Spezialisierungen an einem Standort ganz im Sinne der Landesvorgaben und sind dennoch durch eine täglich pädiatrische Präsenz weiterhin in Iserlohn vor Ort“, so Alex Hoppe weiter. Gleiches gilt für (Risiko-)Schwangere aus Iserlohn und Umgebung, die mit der neuen Versorgungstruktur direkt an ein Perinatalzentrum Level 1 (höchste Stufe) und eine der größten neonatologischen Intensivstationen des Landes NRW angebunden sind. Die Geburtshilfe wird auch vollumfänglich und in gewohnter Weise am Iserlohner Standort fortgeführt. Ein neuer Babynotarztdienst wird darüber hinaus die pädiatrische Expertise in der Iserlohner Geburtsklinik im Bedarfsfall rund um die Uhr weiterhin sicherstellen. Ein:e Kinderarzt/Kinderärztin wird dabei täglich vor Ort sein und die neugeborenen Iserlohner:innen betreuen. In Iserlohn und damit vor Ort bleiben wird das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ), welches in Kooperation mit dem SPZ in Hagen und der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin aus einer Hand fortgeführt wird. „Damit werden wir die so wichtige neuropädiatrische Arbeit des SPZ weiter stärken“, freut sich Alex Hoppe auf die Zusammenarbeit.
„Wir sind uns sicher, mit dieser neuen Struktur langfristig die qualitativ hochwertige Versorgung der Kinder und Jugendlichen in Hagen, Iserlohn und Umgebung sicherstellen zu können“, blickt Alex Hoppe beruhigt in die kommende Zeit.