05. Februar 2020
Die Mitralklappe befindet sich zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer und verhindert den Rückfluss von Blut bei der Pumpbewegung des Herzens. Schließen aber krankheitsbedingt die beiden Segel der Klappe nicht korrekt, „kommt es zu Pendelblut, das zwischen Kammer und Vorhof hin und her fließt“, erklärt Prof. Dr. med. Peter Weismüller, Chefarzt der Klinik für Kardiologie am AKH, der gemeinsam mit dem leitenden Oberarzt Dr. med. Rainer Wennemann sowie Oberarzt Marek Rogowski die ersten Hagener Betroffenen mit Mitraclips behandelt hat. Die Folge: Das Herz muss viel mehr Kraft aufbringen als eigentlich notwendig, um das Blut durch den Körper zu pumpen und arbeitet völlig ineffektiv. Dies muss in der Regel operativ behandelt werden, wobei ein solcher Eingriff gerade für ältere Menschen mit zum Teil auch schwerwiegenden Begleiterkrankungen eine große Belastung sein kann. „Die Behandlung mit dem Mitra-Clip-Verfahren ist dagegen deutlich schonender und mit weniger Risiken verbunden“, so Prof. Weismüller weiter. Bei dem Eingriff in Sedierung schieben die Herzspezialisten einen Katheter mit einer Klammer, die ihren Namen übrigens von der ähnlich aussehenden Bischofsmütze (Mitra) erhalten hat, über die Leistenvene an Ort und Stelle und heften damit die beiden undichten Segel zentral aneinander, sodass der Durchfluss gestoppt und eine annährend normale Klappenfunktion wieder hergestellt wird. „Dies ist echte Millimeterarbeit“, erklärt Prof. Weismüller.
Weil die Positionierung des Clips millimetergenau und räumlich korrekt erfolgen muss, wird das Einsetzen während des Eingriffs permanent mit einem 3D-Ultraschall über die Speiseröhre überwacht. „Hierfür haben wir extra ein neues Untersuchungsgerät angeschafft, welches uns vor und während des Eingriffes sehr genaue dreidimensionale Bilder liefert“, erklärt der Hagener Kardiologe weiter. Mit deren Hilfe könne man bereits vorab den Eingriff präzise planen und die genaue Umsetzung stets kontrollieren.
Allerdings: Bevor ein Mitra-Clip überhaupt eingesetzt werden kann, müssen umfangreiche Voruntersuchungen durchgeführt und vom sogenannten „Heart-Team“, bestehend aus interventionellen Kardiologen, einem Herzchirurgen, Kardio-Anästhesisten und einer speziell geschulten Ultraschall-Fachkraft die Eignung des Patienten festgestellt werden. „Es gibt zum Beispiel anatomische Begebenheiten, bei denen wir keinen Mitra-Clip einsetzen können“, betont Prof. Weismüller. Zudem ist das Verfahren insbesondere für schwerstkranke Betroffene etabliert, für die eine Standardoperation ein zu großes Risiko darstellen würde. Insgesamt stecken zwei Jahre Vorbereitungszeit in der Umsetzung des Verfahrens am AKH, um die rechtlichen, organisatorischen, medizinischen und technischen Voraussetzungen für das Verfahren zu schaffen. „Aber das Ergebnis gibt uns recht“, findet Prof. Weismüller. Denn „unsere Patienten merken nicht nur relativ schnell eine deutliche Verbesserung ihrer Beschwerden; auch Studien belegen die Wirksamkeit durch eine Verringerung der Anzahl der Krankenhausaufenthalte und in einem etwa um die Hälfte geringeren Sterblichkeitsrisiko“, so der Experte weiter.
Weitere Informationen über das AGAPLESION ALLGEMEINE KRANKENHAUS HAGEN finden Sie im Internet unter: www.akh-hagen.de
Das AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN ist mit 486 Betten das größte Krankenhaus an einem Standort in Hagen und bietet seinen Patienten mit 20 Fachabteilungen und Schwerpunkten sowie diversen Kompetenzzentren die größte Disziplinenvielfalt unter einem Dach. Diese Größe und Leistungsfähigkeit setzen unsere Mitarbeiter Tag für Tag in eine dem Patienten zugewandte Fürsorge und Menschlichkeit um. Im Rahmen des Versorgungsauftrages werden bei uns jährlich rund 22.000 Patienten stationär behandelt.
Das AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN ist als akademisches Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität Bochum anerkannt. Mit unserer Berufsfachschule bieten wir jungen Menschen darüber hinaus die Möglichkeit einer modernen Ausbildung im pflegerischen Bereich.
Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde 2002 in Frankfurt am Main von christlichen Unternehmen gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wett-bewerbssituation zu stärken.
Zu AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 23 Krankenhausstandorte mit über 6.300 Betten, 38 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit über 3.000 Pflegeplätzen und zusätzlich 885 Betreuten Wohnungen, vier Hospize, 34 Medizinische Versorgungszentren, 16 Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Darüber hinaus bildet AGAPLESION an 15 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus. Mehr als 19.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für eine patientenorientierte Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden über eine Million Patienten versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive der Beteiligungen betragen über 1,2 Milliarden Euro.
Die alleinigen Aktionäre der AGAPLESION gAG sind verschiedene traditionsreiche Diakoniewerke und Kirchen. Auch durch diese Aktionäre ist die AGAPLESION gAG fest in der Diakonie verwurzelt und setzt das Wohl ihrer Patienten, Bewohner und Mitarbeitenden als Maßstab für ihr Handeln.
Pressekontakt
AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN gemeinnützige GmbH
Grünstr. 35, 58095 Hagen
Maren Esser, Leitung Unternehmenskommunikation
T (02331) 201 – 2066, F (02331) 201 - 1002
maren.esserthis is not part of the email@ NOSPAMagaplesion.de, www.akh-hagen.de