Magen-Darm-Grippe beim Kind

25. Februar 2015

Eine Magen-Darm-Grippe, häufig ausgelöst durch Viren (z.B. Rotaviren, Noroviren), äußert sich in den meisten Fällen durch wiederholtes Erbrechen und Durchfälle, zum Teil auch begleitet von Fieber.

Wie kommt es zu einer Magen-Darm-Grippe und welche Symptome zeigen sich?

Letztlich kann man in jedem Alter eine Magen-Darm-Grippe bekommen. Besonders oft betrifft sie aber Babys und Kleinkinder. In den ersten drei Lebensjahren leiden Kinder im Durchschnitt ein- bis zweimal pro Jahr an einem Magen-Darm-Infekt. Dreiviertel aller erkrankten Kinder sind zwischen sechs und 24 Monate alt. Auch bei älteren Menschen nimmt die Wahrscheinlichkeit, an einer Magen-Darm-Grippe zu erkranken, wieder zu.

Wie kann sich mein Kind anstecken?

Der Ansteckungsweg bei einem Magen-Darm-Infekt verläuft in der Regel fäkal-oral. Das bedeutet, dass die Krankheitserreger aus dem Kot (oder auch Erbrochenem) eines an Magen-Darm-Grippe erkrankten Menschen auf irgendeinem Weg in den Mund eines anderen gelangen, z.B. durch nicht ausreichend gewaschene Hände. Dieser Ansteckungsweg wird auch Kontakt- oder Schmierinfektion genannt.

Bestimmte Erreger einer Magen-Darm-Grippe, sogenannte Noroviren, können sich zusätzlich auch aerogen verbreiten, also über den Luftweg von Mensch zu Mensch gelangen und dadurch eine Magen-Darm-Grippe übertragen. Diesen Übertragungsweg bezeichnet man auch als Tröpfcheninfektion.

Wie lange geht von meinem Kind Ansteckungsgefahr aus?

Die Gefahr einer „Magen-Darm-Ansteckung“ ist besonders hoch, solange der typische Brechdurchfall vorliegt. Aber auch einige Tage davor und danach ist eine Magen-Darm-Grippe infektiös.

Behandlung

Besonders bei kleinen Kindern besteht die Gefahr, dass es zu einem Flüssigkeitsmangel kommt. Dieser muss als Infusionstherapie (Anlage eines Tropfes) ausgeglichen werden, sofern eine ausreichende Trinkmenge nicht gewährleistet ist oder starkes Erbrechen / Durchfälle bestehen. Das bedeutet, dass die Kinder (bei kleinen Kindern zusammen mit den Eltern) stationär aufgenommen werden können und der Flüssigkeitsmangel über wenige Tage ausgeglichen wird. Eine weitere medikamentöse Therapie ist in der Regel nicht erforderlich. Sobald die Kinder wieder gesund sind, werden sie nach Hause entlassen.

 

Autor:
Dr. Michael Scharnetzky, Chefarzt Klinik für Kinder und Jugendliche, AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG

Kontakt:
http://www.diako-online.de/Klinik-fuer-Kinder-u.6438.0.html