Morbus Raynaud

25. Februar 2015

Beim M. Raynaud verengen sich plötzlich die Gefäße (Vasospasmus) an den Fingern, Füßen oder Ohren. Die Ursache ist eine Fehlverschaltung des unwillkürlichen Nervensystems. Benannt ist es nach seinem Entdecker, dem Franzosen Maurice Raynaud.

Symptomatik

Die Gefäßinnervation ist gestört, so dass betroffene Körperteile spontan blass und kalt werden. Dabei kommt es zu einer festen Abfolge. Initial wird die Haut blass durch die verminderte Durchblutung und es treten Schmerzen auf. Im Anschluss verfärbt sich die Haut blau aufgrund des Sauerstoffmangels (Hypoxie). Im dritten und letzten Schritt wird die Haut rot, da die Gefäße als Reaktion auf die verminderte Durchblutung weit gestellt werden.

Welche Ursachen sind bekannt?

Als Ursachen gibt es das primäre Raynaud-Syndrom, welches bei Stress oder ohne erkennbare Grunderkrankung auftritt. Das sekundäre Raynaud-Syndrom tritt als Symptom einer häufig autoimmun bedingten Grunderkrankung auf (z.B. Lupus erythematodes oder Multiple Sklerose).

Welche Behandlungen werden empfohlen?

Eine Behandlung ist normalerweise nicht notwendig, da sich die Symptome von selber zurückbilden und damit kein bleibender Schaden an den betroffenen Extremitäten auftritt. Kältedisposition und gefäßengstellende Medikamente wie Ergotamin (Migränemittel) sollten vermieden werden. In sehr seltenen Fällen kann der Vasospasmus zu lange andauern, so dass Gewebe absterben kann. Diese Nekrosen treten an den Fingerspitzen zuerst auf. Weil sie am Ende der arteriellen Durchblutung stehen und wie „abgebissen“ aussehen, werden sie auch „Rattenfraßnekrosen“ genannt.

 

Autor:
Dr. Michael Feldmann, Chefarzt Klinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie, AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG

Quelle:
http://www.gefaesszentrum-norddeutschland.de/index.php/de/m-p/136-morbus-raynaud

Abbildung DSA der Hand bei Raynaud: die Fingerarterien versanden