Nierentumoren

25. Februar 2015

Der Nierentumor ist ein von den Zellen der Niere ausgehender, maligner Tumor. Etwa 90% der Nierentumore sind Nierenzellkarzinome.

Welche Symptome treten auf?

Die meisten Nierentumoren werden heutzutage zufällig im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung oder einer Computertomographie gefunden. In den Frühstadien verursachen die meisten keine Symptome. In seltenen Fällen können aber geringe Blutspuren im Urin (= Mikrohämaturie) unter anderem auch auf einen Nierentumor hindeuten.

Behandlung

Bei kleinen Nierentumoren bis circa 4,5 Zentimeter Durchmesser kann der Tumor oft nur mit einem Sicherheitsabstand entfernt werden (Nierenteilresektion). Dabei kann die restliche Niere erhalten werden. Ob dies möglich ist, hängt von der Lage des Tumors ab. Diese Nierenerhaltende Methode ist besonders dann von Bedeutung, wenn nur eine Niere vorhanden ist, oder schon eine eingeschränkte Nierenfunktion besteht.

Größere Tumoren lassen sich in der Regel nur durch eine komplette Entfernung der erkrankten Niere beseitigen (Tumornephrektomie). Ist die Niere der Gegenseite gesund, so bedeutet die Tumornephrektomie weder eine Einschränkung der Lebensqualität noch eine Reduktion der Lebenszeit. Es bedarf dann auch keiner speziellen Diät.

In seltenen Fällen werden auch gutartige Nierentumoren diagnostiziert. Das sogenannte Angiomyolipom lässt sich in der Regel gut von einem bösartig erscheinenden Tumor abgrenzen. Er sollte in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Nur wenn der Tumor größer als 5 Zentimeter ist, was nur sehr selten zutrifft, wird eine operative Entfernung aufgrund einer Blutungsgefahr empfohlen.

Sogenannte Onkozystome lassen sich in der Bildgebenden Diagnostik nicht eindeutig von einem Nierenkrebs unterscheiden, so dass hier eine Operation empfohlen wird, wenn möglich eine Nierenteilresektion. Sehr häufig finden sich Nierenzysten, flüssigkeitsgefüllte Hohlräume, die in der Regel nicht behandelt werden müssen. Sie werden nur behandelt, wenn sie Beschwerden verursachen. Selbst dann ist eine offene Operation nur selten erforderlich.

 

Autor:
Marco Wulff, Belegarzt Fachabteilung für Urologie, AGAPLESION EV. BATHILDISKRANKENHAUS BAD PYRMONT

Quelle:
http://www.bathildis.de/fileadmin/user_upload/houses/bathildis_badpyrmont/Nierentumoren.pdf