Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

25. Februar 2015

Die häufigste Erkrankung in der Gefäßchirurgie ist die arterielle Verschlusskrankheit: Durch Cholesterin- und Blutplättchenanlagerungen verkalken die Gefäßwände, es kommt zu Verengungen (Stenosen) und Verschlüssen. Hiermit zwangsläufig verbunden ist eine Minderdurchblutung des nachgeschalteten zu versorgenden Gewebes.

Die pAVK ist eine Volkskrankheit mit zunehmender Tendenz. Studien zeigen, dass zwei bis drei Prozent der Männer und ein bis zwei Prozent aller Frauen eine symptomatische arterielle Verschlusskrankheit aufweisen. Die pAVK der Beingefäße wird anhand der Symptomatik nach Fontaine eingeteilt.

Folgende Arterien sind vorzugsweise von einer pAVK betroffen:

  • Halsschlagader (A. carotis)
  • Hauptschlagader (Aorta)
  • Beckenarterien (A. iliaca)
  • Oberschenkelarterie
  • Unterschenkelarterie                                                                                                              

Risikofaktoren

Zu den größten Risikofaktoren zählt der Nikotinkonsum. Zigarettenrauch ist eine sehr schädliche Substanz, die neben weiteren bösartigen Erkrankungen auch zu schweren Gefäßveränderungen führen kann. Weitere Risikofaktoren sind der Bluthochdruck (Hypertonie), die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), zu hohe Blutfette und Nierenerkrankungen mit Dialysepflicht.

Symptomatik

Am häufigsten betroffen sind die Arterien der Beine. Die klassische Symptomatik ist die sogenannte Schaufensterkrankheit. Hierbei schmerzen nach einer bestimmten Gehstrecke die Wade oder seltener auch die Oberschenkel. Bedingt ist dies durch Verengungen der Becken- und / oder Oberschenkelarterien. In fortgeschrittenen Stadien der pAVK kommt es zu Ruheschmerzen und zu Gewebsuntergängen, die sich in abgestorbenen Zehen oder Geschwüren äußern, dem im Volksmund genannten Raucherbein. Dieser Zustand stellt eine Gefahr für die Extremität dar.

Wie kann die Gefäßchirurgie helfen?                                                                                 

Verschlossene Gefäße können entweder wieder eröffnet (Desobliteration) oder die verschlossene Gefäßstrecke kann mit einem Bypass überbrückt werden. Die moderne Medizin stellt jedoch nicht nur operative Verfahren bereit, die interventionelle Therapie kann Verengungen und auch kürzere Verschlüsse mit Ballons aufdehnen und gegebenenfalls zusätzlich eine Gefäßstütze (Stent) einsetzen, damit das Gefäß nicht schnell wieder eng wird.

 

Autor:
Dr. Michael Feldmann, Chefarzt Klinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie, AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG

Quelle:
http://www.diako-online.de/Klinik-fuer-Gefaessc.6436.0.html