26. August 2021
Symptome und Ursachen der Polyneuropathie
Bei Polyneuropathien handelt es sich um eine Erkrankung des peripheren Nervensystems. Nicht Gehirn oder Rückenmark sind betroffen, sondern die „Nervenkabel“ in Armen und Beinen. Denn Nervenbahnen durchziehen den kompletten Körper – betroffen sind zunächst häufig vor allem die Nervenzellfortsätze, die am weitesten von der Körpermitte entfernt sind. Missempfindungen und andere Sensibilitätsstörungen im Bereich der Füße und Hände oder eine Gangstörung können Symptome einer Polyneuropathie sein. „Schon bei diesen Symptomen, spätestens jedoch, wenn ein akuter heftiger Brennschmerz oder Lähmungen auftreten, sollten sich Betroffene in neurologische Behandlung begeben“, so Dr. med. Dietrich Sturm. Auslöser der Krankheit können vielfältig sein: etwa ein Diabetes mellitus, „Nervengifte“, wie z. B. Alkohol oder Nebenwirkungen bestimmter Medikamente, wie einer Chemotherapie und vieles mehr. Da einige Formen der Polyneuropathie jedoch medikamentös behandelt werden können, ist es wichtig diese behandelbaren Formen der Erkrankung frühzeitig zu identifizieren. Bethesda:
Die Klinik für Neurologie bietet Patient:innen eine spezialisierte Diagnostik und Behandlung auch ambulant an
Die Diagnose einer Polyneuropathie umfasst eine umfangreiche Labordiagnostik, um Vitaminmangel-Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen oder bestimmte Bluterkrankungen zu ermitteln. Häufig wird auch eine Nervenwasserentnahme durchgeführt. Ein weiterer wesentlicher Baustein ist die lektrophysiologische Diagnostik. Außerdem hat sich in den letzten Jahren die Darstellung der Nerven mit Ultraschall etabliert – hier diagnostiziert man einen „Schwellungszustand“ der Nerven, wie er bei bestimmten Formen der Neuropathie auftreten kann. Für eine Therapie bestimmter (immunologischer) Formen der Polyneuropathien steht Patient:innen die Infusionsambulanz der Klinik für Neurologie am AGAPLESION BETHESDA KRANKENHAUS zur Verfügung. Hier erhalten Patient:innen eine Behandlung mit hochspezialisierten Antikörpern oder bestimmten Bluteiweißprodukten im ambulanten Rahmen.
Zudem werden hier auch andere chronisch-entzündliche Nervenerkrankungen, wie z. B. die Multiple Sklerose oder entzündliche Muskelerkrankungen, behandelt. „Die Ambulanz hat den Vorteil, dass wir die Verzahnung von stationärem und ambulantem Sektor gewährleisten und so die Patient:innen auch langfristig betreuen können“, erklärt der Neurologe Dr. Sturm.