Psychologische Beratung für Patient:innen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

22. September 2021

Frankfurt am Main, den 22. September 2021 – Patient:innen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen erhalten im Agaplesion Markus Krankenhaus neben der Behandlung ihrer Grunderkrankung auch eine spezielle psychologische Unterstützung. Das Team der Psychogastroenterologie hält damit ein einzigartiges Angebot bereit, um psychische Belastungen der Betroffenen zu reduzieren.

„Während die psychologische Betreuung von Krebspatient:innen mittlerweile fester Bestandteil des Behandlungskonzepts ist, fehlt ein vergleichbares Angebot für Patient:innen, die an anderen chronischen Krankheiten wie zum Beispiel Herzerkrankungen, Diabetes oder Morbus Crohn und Colitis ulcerosa leiden. Dabei brauchen Letztere, oftmals noch sehr jungen, Menschen spezielle Unterstützung, um mit der Erkrankung im Alltag leben zu lernen“, sagt Dipl.-Psych. Claudia Gutmann, Leitung Psychoonkologie und Psychogastroenterologie.

Im Juni 2020 hat sie gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Susanne Schuler und Prof. Dr. med. Axel Dignaß, Chefarzt der Medizinischen Klinik I und aktueller Präsident der Europäischen Gesellschaft für Gastroenterologie (UEG), ein neues Beratungsangebot für alle stationären Patient:innen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) ins Leben gerufen. Mit mehr als 2.000 Behandlungsfällen pro Jahr zählt das Agaplesion Markus Krankenhaus bundesweit zu den größten Zentren für die Behandlung von Patient:innen, die an Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn leiden. Diese lebensbegleitenden Erkrankungen können starke körperliche, psychische und lebenspraktische Einschränkungen mit sich bringen. Hier setzt die Psychogastroenterologie an, indem sie Betroffenen eine spezielle psychologische Unterstützung anbietet, die mit der medizinischen Betreuung Hand in Hand geht.

„Eine unter unseren Patient:innen durchgeführte Studie hat uns darin bestärkt, besonders jenen Patient:innen, die viele körperliche Beschwerden haben – wie beispielsweise Schmerzen und eine hohe Stuhlfrequenz – gezielt zu beraten“, erläutert Dipl.-Psych. Claudia Gutmann. Diese Studie hatte gezeigt, dass sich 61 Prozent der untersuchten stationären Patient:innen als depressiv beschrieben, sich aber nur 17,5 Prozent von ihnen ausreichend unterstützt fühlten. Da das Team der Psychogastroenterologie eng mit den behandelnden Ärzt:innen der Medizinischen Klinik I und der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie zusammenarbeitet, können solche Bedarfe frühzeitig erkannt und einer Chronifizierung psychischer Symptome zum Beispiel in Form einer Depression vorbeugt werden. „Wer sich für eine Beratung entscheidet, erhält von uns in Gesprächen Impulse, um den eigenen Umgang mit den körperlichen und psychischen Beschwerden zu verbessern. Außerdem unterstützen wir Betroffene bei Entscheidungen über medizinische Therapien und eröffnen eine Perspektive für das Leben mit der Krankheit“, sagt Dipl.-Psych. Claudia Gutmann.

Das Angebot wird von den stationären Patient:innen gut angenommen. Perspektivisch sollen auch alle CED-Patient:innen, die im Agaplesion Medizinischen Versorgungszentrum Frankfurt ambulant behandelt werden, von der psychologischen Beratung Gebrauch machen können. Um das Angebot ausweiten zu können, ist das Projekt auf weitere Spendengelder angewiesen.

 

Weitere Informationen über das AGAPLESION MARKUS KRANKENHAUS finden Sie im Internet unter: www.markus-krankenhaus.de

Das AGAPLESION MARKUS KRANKENHAUS bildet gemeinsam mit dem AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS die AGAPLESION FRANKFURTER DIAKONIE KLINIKEN gemeinnützige GmbH. Die beiden Kliniken verfügen über insgesamt 872 Betten und 70 teilstationäre Plätze. Im Jahr 2020 wurden dort rund 31.260 Patient:innen stationär, mehr als 8.700 Patient:innen vor- oder nachstationär behandelt, rund 15.200 ambulante Notfälle versorgt sowie circa 2.100 ambulante Operationen vorgenommen.

Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde 2002 in Frankfurt am Main von christlichen Unternehmen gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wettbewerbssituation zu stärken.

Zu AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 23 Krankenhausstandorte mit über 6.340 Betten, 41 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit über 3.550 Pflegeplätzen, drei Hospize, 37 Medizinische Versorgungszentren, neun Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Darüber hinaus bildet AGAPLESION an 15 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus. Mehr als 22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für eine patient:innenorientierte Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden über eine Million Patient:innen versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive der Beteiligungen betragen über 1,6 Milliarden Euro.

 

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Dipl.-Psych. Claudia Gutmann (2. v. r.), Susanne Schuler und Chefarzt Prof. Dr. med. Axel Dignaß haben das Beratungsangebot für CED-Patient:innen initiiert, das von M.Sc. (Psych.) Franziska Schulz (r.) wissenchaftlich begleitet wird. Ihr Ziel ist es, in Zukunft auch eine optimierte psychologische Versorgung von Patient:innen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen über das AGAPLESION MARKUS KRANKENHAUS hinaus zu ermöglichen (© AGAPLESION FRANKFURTER DIAKONIE KLINIKEN).