Rekonstruktion der Brust nach Brustkrebs-Operationen

23. Februar 2015

Die rekonstruktive Chirurgie der weiblichen Brust dient der Wiederherstellung von Form und Ästhetik der Brust und der Vervollkommnung des weiblichen Körpers nach Brustkrebs. In den letzten Jahren hat die Brustrekonstruktion nach Abnahme der Brust immer mehr Beachtung gefunden.

Für die Rekonstruktion stehen heute verschiedene Verfahren zur Verfügung, die individuell an die Patientin angepasst werden. Die Entscheidung, welche der vorhandenen Techniken die individuell richtige für die Patientin ist, wird nach ausführlicher Beratung, Untersuchung und Besprechung der Komplikationen und Risiken zusammen mit der Patientin getroffen.        

Bei einigen Brustkrebsformen ist die Wiederherstellung in derselben Operation wie die Brustabnahme möglich. Man spricht dann von einer primären oder Sofortrekonstruktion. Dadurch kann der Patientin das Gefühl erspart bleiben, „ohne Brust“ zu sein. Auf die weitere Behandlung des Brustkrebses hat der primäre Aufbau keinen Einfluss. Eine Chemotherapie oder Bestrahlung kann im Anschluss durchgeführt werden, problematisch bleibt aber eine eventuelle Beeinträchtigung des Rekonstruktionsergebnisses durch eine Gewebeschädigung.

Am häufigsten und am sichersten sind sekundäre Rekonstruktionen. Hierbei erfolgt der Brustaufbau mit einem zeitlichen Abstand zur Abnahme der Brust. Bei den meisten Brustkrebstypen ist es empfehlenswert, zunächst die Tumorbehandlung abzuschließen. Bei Patientinnen mit einer genetischen Disposition zum Brustkrebs ist häufig die prophylaktische Entfernung des Drüsengewebes empfehlenswert. Hierbei kann der Hautmantel erhalten bleiben. Die Wiederherstellung des Brustvolumens ist mit allen Techniken möglich, vorzugsweise aber mit Eigengewebe.

Autor:
Dr. med. Klaus Stephan Wittig, Chefarzt Klinik für Plastische Chirurgie, AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG

Quelle:
http://www.d-k-h.de/Rekonstruktion-der-B.2977.0.html