Rund um die Uhr mehr Sicherheit für Herz-Patienten

05. März 2021

Für Patienten mit einer Herzerkrankung kann diese Untersuchung und Behandlung lebensrettend sein: Priv.-Doz. Dr. med. Korff Krause, Chefarzt unserer Klinik für Kardiologie und Geriatrie, gibt Auskunft über die Behandlung in einem Herzkatheterlabor und stellt dar, wie so eine Behandlung im Diakonieklinikum erfolgen kann.

Für welche Patienten ist ein Herzkatheter sinnvoll oder notwendig?

In einem sogenannten Herzkatheterlabor können Durchblutungsstörungen, Verkalkungen und Verschlüsse am Herzen oder Herzklappenerkrankungen festgestellt und therapiert werden. Genauer gesagt, können beispielsweise Patienten nach einem Herzinfarkt, bei einer koronaren Herzkrankheit oder bei Verdacht auf eine Herzklappenerkrankung untersucht und in vielen Fällen direkt therapiert werden. Auch können Herzschrittmacher und Defibrillatoren implantiert werden. Hinzukommt, dass diese Methode auch bei Beschwerden wie Kurzatmigkeit, Brustschmerzen und Beklemmungsgefühlen Klarheit schaffen kann. Für manche Patienten ist der Herzkatheter eine sinnvolle Untersuchung vor einer Herzoperation wie Herzklappen- oder Bypass-Operationen.

Was passiert in einem Herzkatheterlabor?

Bei dieser Untersuchung stellen wir eine Erkrankung des Herzens, der Herzklappen oder der Herzkranzgefäße auf einem Bildschirm dar. Mit Hilfe von Röntgen schieben wir dazu einen kleinen Schlauch durch ein Blutgefäß bis zum Herzen vor – mit einem kleinen Schnitt: entweder über die Leiste, Armbeuge oder das Handgelenk. Wenn wir dann Kontrastmittel über den Katheter spritzen, sehen wir – je nach Untersuchungsziel – die Herzkammern, die Hauptschlagader, die Herzkranzgefäße, die Herzklappen und wir können unter anderem deren Funktion und den Blutfluss beurteilen und entsprechend therapeutisch reagieren.

Was ist der Vorteil einer solchen Untersuchung?

Für den Patienten ist dies ein Mehrwert, denn der Eingriff ist sehr sicher, schmerzlos, schonend und wenig belastend, da er minimalinvasiv erfolgt, also große Operationsschnitte nicht notwendig sind. Hinzukommt, dass wir während der Untersuchung die notwendige Behandlung festlegen und auch direkt durchführen können. Zudem dauert ein durchschnittlicher Eingriff rund 30 Minuten, wenn es bei der Untersuchung bleibt und keine weiteren Maßnahmen direkt notwendig sind.

Wie läuft diese Behandlung im Rotenburger Diakonieklinikum ab?

Schon seit vielen Jahren erfolgen täglich Herzkatheter-Untersuchungen im Diakonieklinikum. Durch einen mittlerweile zweiten Platz können wir neben der 24-Stunden-Rufbereitschaft weitere Herzeingriffe parallel durchführen. Patienten mit einem Herzinfarkt sowie mit Herzrhythmusstörungen und Herzklappenerkrankungen jeglicher Art können rund um die Uhr untersucht und versorgt werden.