Seit 4 Wochen in Berlin - und schon ein wenig Zuhause?

21. Dezember 2018

Rückblick: Vor genau einem Monat landeten auf dem Flughafen Berlin Tegel die dreizehn neuen philippinischen Pflegekräfte mit dem Ziel bei der Pflege und Betreuung unserer Bewohnerinnen und Bewohner zu unterstützen. Zeit zu schauen, wie es ihnen geht und ob und wie sie sich inzwischen eingelebt haben.

„Mir gefällt es sehr gut in Deutschland“, erzählt Oliver, der aktuell im Dachgeschoss vom BETHANIEN SOPHIENHAUS arbeitet. „Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß, die Kollegen und die Bewohner sind sehr nett. Besonders toll finde ich hier die Teamarbeit. Im Krankenhaus auf den Philippinen habe ich immer alleine gearbeitet. Das finde ich hier viel besser. Nur mit der Sprache habe ich manchmal noch Schwierigkeiten. Ich verstehe alles gut, aber finde es noch oft schwierig, deutsch zu sprechen“, erzählt er weiter.

Ähnlich geht es auch Jeanne, die ebenfalls im Dachgeschoss arbeitet. „Menschen mit denen ich spreche, die kein Hochdeutsch sondern mit Akzent sprechen, habe ich oft Schwierigkeiten sie zu verstehen. Aber die Arbeit macht mir Spaß, nur manchmal ist sie körperlich sehr anstrengend. Zusammen im Team ist es dann leichter“, erzählt sie.

„Es gibt zwar noch einige sprachliche Herausforderungen, aber zu unseren Bewohnerinnen und Bewohnern sind sie sehr liebevoll und bringe eine unglaubliche Ruhe mit“, fasst Marlen Gamlin, Pflegedienstleitung im BETHANIEN SOPHIENHAUS, den ersten Monat zusammen.

Inzwischen hat die AGAPLESION BETHANIEN DIAKONIE sogar weiteren Zuwachs bekommen. Letzte Woche Dienstag ist Jemimah in Berlin angekommen, genau eine Woche später ist Claire am Flughafen Tegel eingetroffen. Beide wurden von ihren Kollegen und Kolleginnen in der neuen Heimat herzlich willkommen geheißen. Hier und dort wurde auch ein Freudentränchen weg gewischt.

Alle neuen Mitarbeitenden haben auf den Philippinen eine Ausbildung mit dem Abschluss „Bachelor of Science in nursing“ absolviert. Die Möglichkeit nach Deutschland zu kommen hat "Care with Care Manila" ermöglicht.

Damit sie in Deutschland die Anerkennung als Pflegefachkraft erhalten, müssen alle noch einmal die Schulbank drücken und einen Anpassungskurs machen.

Hier stehen vor allem die Bereiche Röntgen, Ultraschall und Hygiene auf dem Stundenplan. Eine Woche Schule haben bereits alle in Berlin Buch hinter sich. Eine weitere Woche steht im Januar auf dem Programm, dann geht es direkt in die Prüfungen.

"Ich lerne in meiner Freizeit bereits für die Prüfungen und hoffe, dass ich alles gut schaffe", erzählt Oliver. Neben der Schule durchlaufen alle jeden Dienstag zusätzlich einen Sprachkurs, bei dem es vorrangig um das Erlernen von Fachbegriffen für den Berufsalltag geht.

Neben der Schule und der Arbeit, lernen die neuen Mitarbeitenden auch ihre neue Heimat Berlin und die deutsche Kulinarik kennen. "Wir waren schon am Brandenburger Tor, auf dem Alexanderplatz, im Museum und auf dem Weihnachtsmarkt. Auf dem Weihnachtsmarkt habe ich unter anderem Currywurst und Bratapfel probiert. Beides ist sehr lecker", resümiert Jeanne.

Auch an das typische Herbst und Winter Wetter haben sich alle inzwischen gewöhnt. „Ich habe vor ein paar Tagen das erste Mal Schnee gesehen“, berichtet Oliver mit einem Lächeln. „Das musste ich sofort mit meinem Handy filmen.“

Da in nur drei Tagen Weihnachten ist, bleibt die Frage, wie hier nun alle Weihnachten feiern werden, nicht aus.

Auf den Philippinen trifft sich an Weihnachten die ganze Familie, geht in die Kirche, danach wird zusammen gegessen und Karaoke gesungen. "In unserer Wohnung machen wir zusammen eine Weihnachtsfeier, kochen und backen zusammen und machen ein paar Spiele", erzählt Oliver freudig.

Die phillipinischen Mitarbeiter bei den Einführungstagen im Bethanien Havelgarten.

Jeanne bei ihrer Arbeit im Bethanien Sophienhaus.

Herzliches Willkommen in der Schule in Berlin Buch, wo sich die Phillipinos auf die Anerkennung als Pflegefachkraft vorbereiten.