Senior:innen: Mit Quartiersmanagement raus aus der Isolation

13. August 2019

Mit Quartiersmanagement speziell für ältere Menschen wollen sich die Wohn- und Pflegeeinrichtungen der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE auf dem Frankfurter Mühlberg ihrem Viertel öffnen – und wurden dafür ausgezeichnet.


Wohnen & Pflegen bei AGAPLESION

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Der Mühlberg im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen bietet seinen Bewohnern gepflegte Nachkriegsarchitektur, einen herrlichen Ausblick und, abgesehen von etwas Flugzeuglärm, idyllische Ruhe – vielleicht sogar etwas zu viel davon. „Es gibt hier kaum kulturelle Angebote und wenig Nahversorger in der direkten Umgebung. Die Gefahr der Vereinsamung für ältere Menschen, die allein zu Hause leben, ist sehr hoch“, sagt Inga Anhorn. Sie ist Referentin für Quartiersmanagement im AGAPLESION OBERIN MARTHA KELLER HAUS und engagiert sich dort für die Belange von Senioren – eine ähnliche Position gibt es übrigens auch im AGAPLESION HEIMATHAUS des HDV im Darmstädter Stadtteil Bessungen.

Quartiersmanager arbeiten in der Regel eher in sozialen Brennpunkten. Dass, wie hier am Mühlberg, ältere Menschen im Vordergrund stehen, ist eine Seltenheit,

erklärt Hannelore Rexroth, Geschäftsführerin der AGAPLESION MARKUS DIAKONIE, die neben dem Oberin Martha Keller Haus auf dem Mühlberg auch die Seniorenwohnanlage SchlossResidence betreibt.

Vorurteile und Berührungsängste abbauen

Inga Anhorn will die beiden Wohn- und Pflegeeinrichtungen als zentrale Institutionen besser in das Quartier integrieren: „Wir wollen Vorurteile und Berührungsängste abbauen und ein Begegnungszentrum schaffen – und zwar für Bewohner wie Anwohner sowie generationenübergreifend“, sagt Anhorn. So gibt es mittlerweile einen Mittagstisch für Anwohner. Auch lokale Einzelhändler werden in die Quartiersarbeit mit einbezogen. Der Inhaber des nahegelegenen Mühlberglädchens etwa, Zoltan Ajkay, ist für die Aktionen von Inga Anhorn ein perfekter Multiplikator: „Ich kenne die Menschen im Viertel und wenn ich denke, dass eine Veranstaltung nebenan etwas für jemanden ist, weise ich darauf hin“, sagt Ajkay.

Seit über einem Jahr lernen ältere Menschen aus der Nachbarschaft, die sich noch selbst versorgen können, mit „Gesund im Quartier“ gesünder zu leben. Eine Angehörigen-Akademie bietet Informationen rund um Pflege, Gesundheit und Prävention für pflegende Angehörige und Interessierte.

Vom Grillfest bis zur Handysprechstunde

Auch eine Vielzahl von Veranstaltungen und Aktionen belebt mittlerweile das Quartier: Es gibt ein Quartiers­frühstück, Tanzangebote für Jung und Alt oder Sommer-Grillfeste für alle Nachbarn. Geplant ist auch eine Handysprechstunde, die junge Anwohner anbieten wollen. Es laufen Gespräche mit dem Stadtschulamt, um eine Opa-Oma-Börse zu starten, die Jugendliche ohne Großeltern mit Senioren zusammenbringt. „Wir wollen vor allem Aktionen auf die Beine stellen, die einerseits für ältere Menschen einen praktischen Nutzen haben und ihnen auf der anderen Seite den Kontakt zu anderen im Quartier ermöglichen“, erklärt Hannelore Rexroth.

Als Anerkennung gab es für „Gesund im Quartier“ 2018 den Hessischen Gesundheitspreis, zudem wurde das OBERIN MARTHA KELLER HAUS von der Hessischen Landesregierung als „Ort des Respekts“ ausgezeichnet. Für Inga Anhorn ein Motivationsschub. Sie hofft, dass nach und nach mehr Menschen aus dem Quartier ihre Angebote nutzen. „Bald soll ein Schaukasten mit Hinweisen auf unsere Veranstaltungen in der Nähe der S-Bahn-Station Mühlberg aufgestellt werden“, freut sich Anhorn: „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, aber es geht am Mühlberg voran.“